Tauchkreuzfahrt MY Hans Christian Andersen

Neuer Name des Schiffs seit Ende 2014: Discovery Palawan

(Reiseinfo Stand 2011)

Die Hans Christian Andersen ist kein Kreuzfahrtschiff wie man es kennt sondern eher als rustikal und leger zu bezeichnen. Es gibt keine vorgeschriebene Kleiderordnung an Bord und es geht sehr locker zu. Das Schiff wurde 1972 in Dänemark gebaut als Segelschiff und wurde dann 2006 umgebaut zum Expeditions Schiff  mit seiner heutigen Ausstattung. Das Schiff ist 49,20 m lang, 8,5 m breit, hat einen Tiefgang von 3,2 m und eine Tonnage von 161 nt. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 12 Knoten. Das Schiff hat Platz für 46 Passagiere, verfügt über Zwei-, Drei- und Vierbettkabinen alle mit Klimaanlage, eigener Toilette und Bad. Jede Kabine hat 2 Bullaugen, die Oberdeckkabinen haben größere Fenster und sind auch etwas teurer.An Bord gibt es zwei Sonnendecks, ein gemütliches Restaurant im Mitteldeck und eins auf dem Oberdeck sowie ein Tauchdeck. Das Schiff hat zwei Beiboote und ein großes Schlauchboot für Touren an Land und zum tauchen. Betreut werden die Passagiere von einer 20 köpfigen Crew.

Seit Ende 2014 hat die Hans Christian Andersen einen neuen Namen bekommen und fährt jetzt unter dem Namen Discovery Palawan auf ähnlichen Routen. Der Preis für eine Woche hat sich nach unseren Recherchen verdoppelt, genaues wissen wir auch noch nicht. Wenn jemand Infos dazu hat, wir würden uns freuen wenn Ihr uns die schicken würdet.

Das Schiff

Wir hatten Kabine 2 im Unterdeck ganz vorn. Die Kabine ist nicht groß, dafür aber relativ gemütlich. 1 Doppelbett, ein Tisch, Stuhl und eine Ablage sowie 2 kleine Wandschränke sollten unser Zuhause für die nächsten Tage sein. Es gibt ein kleines Bad mit Dusche und WC, die Reisetaschen haben Platz unter dem Bett. Steckdosen mit 220 V sind vorhanden. Die Tauchausrüstung wird gleich beim Boarding auf dem Tauchdeck abgelegt. Wichtig ist zu wissen, das die 2 Bett Kabinen unterschiedlich sind, einige haben ein Doppelbett, einige zwei Einzelbetten. Die Kabinen im Unterdeck im hinteren teil sind etwas laut durch die Klimanlage. Die Klimaanlage ist nicht sehr effektiv, lässt sich nicht regeln, reicht aber grundsätzlich aus um die Kabine etwas ab zu kühlen. Es gibt eine kleine Rezeption wo man seinen Schlüssel abgeben kann, aber die meisten haben Ihre gar nicht abgeschlossen sondern die Türen offen gelassen.

Die Kreuzfahrt

Unsere Kreuzfahrt startet direkt am Coco Beach. Boarding war Abends gegen 19 Uhr, das Wetter war durchwachsen, das Gepäck nass da es den ganzen Tag geregnet hatte. Die Beiboote brachten das Gepäck und die Taucher an Bord, wo es erst mal einen Cocktail zur Begrüßung gab. Kurz darauf ging es auch schon los mit einer Nachtfahrt in Richtung Pandan Island. Weiter wird die Route dann  führen zur Coron Bay, Banana Island,Coron Busuanga, Culion, Calumbuyan Island, North Cay, Dibotonigh Island und zum Schluß zum bekannten Apo Reef Nationalpark. Von dort geht es dann wieder zurück in Richtung Mindoro. Eine Übersicht der Route könnt Ihr Euch anschauen mit Klick auf die Karte links.

Pandan Island und Sablayan Town

Pandan Island ist eine private Insel mit einem kleinen Resort an der Westküste von Mindoro. Die tropische Insel wurde 1986 von einem französichen Abenteurer entdeckt, der die Insel kaufte und das kleine Resort gebaut hat. Wir haben die Insel besucht um zu relaxen zu schnorcheln und um die Schildkröten Area zu besuchen.Vor dem Landgang gab es aber erst noch die obligatorische Seenot Rettungsübung, die sehr locker und lustig war. Am Nachmittag ging es dann mit den Booten nach Sablayan Town, einem Fischerort mit 75000 Einwohnern. Im Ort kann man das Museum besuchen mit Ausstellungsstücken zur Geschichte des Ortes und zur Handwerkskunst der Philippinen. Anschließend haben wir den Markt besucht und uns im Ort umgesehen. Sablayan Town liegt abseits der Touristen Routen und das merkt man auch, die Armut hier ist nicht zu übersehen. Abends nach einem kalten Bier ging es dann zurück auf die Hans Christian Andersen. Nach dem Essen wurden die Anker gelichtet und es ging weiter mit Kurs auf Palawan.

Coron Palawan, Coron Bay und Banana Island

Am nächsten Morgen war zeitiges Aufstehen angesagt um die wundervolle Einfahrt in die Coron Bay nicht zu verpassen. Das einlaufen in die Bay ist wirklich spektakulär, da man an vielen Stellen fast schon an eine Fjord Schiffsfahrt erinnert wird, hohe Felsen spiegelglattes Wasser dazu die aufgehende Sonne, einfach super. Nach dem ankern war für die Taucher das erste Highlight angesetzt, Tauchen in einem Vulkan See (Baracuda Lake). Dazu ging es mit den Booten bis zu einem Landungssteg wo die Tauchausrüstung von Trägern übernommen wurde und zum Vulkankrater transportiert wurde. Dort angekommen wurde die Tauchausrüstung vorbereitet und dann war Tauchen angesagt. Das Wasser war glasklar und an der Oberfläche 28 Grad warm. Nach dem abtauchen ging es auf 5 m und dort gab es die erste Sprungschicht, das Wasser war schlagartig 38 Grad warm und da kam der Kreislauf ordentlich in Schwung. weitere 5 m tiefer waren wieder 28 Grad Wassertemperatur und mann konnte die über einem liegende Heisswasserschicht sehr schön sehen. Viel weiter in die Tiefe ging dann nicht mehr, da das Wasser dann immer heißer wurde. Beim auftauchen haben wir uns dann 20 min im 38 Grad Bereich getummelt und dann natürlich tierisch gefroren als es zum auftauchen ging, man glaubt gar nicht wie kalt 28 Grad sein können. Alles in allem ein super Tauchgang in einer phantastischen Umgebung, nur leider haben wir ihn nicht gesehen, den Riesen Baracuda der angeblich der Legende nach in diesem See sein Unwesen treiben soll, daher auch der Name Baracuda Lake. Am späten Nachmittag ging es dann zum Banana Island, eine kleine Insel, perfekt für die angesetzte Strandparty mit Schwein vom Holzkohlegrill und einigen kalten Drinks.

Coron Bay

Tauchen im Baracuda Lake (im Vulkan Kegel)

Banana Island Beach Party

Wrack Tauchen in Coron Busuanga

Der nächste Tag war vorrangig für das Tauchen verplant. In Coron Busuanga wurden am 24. September 1944 große Teile der japanischen Kriegsflotte versenkt. Die als moving Islands getarnten Schiffe waren durch Zufall auf Luftaufnahmen entdeckt worden. Alle 24 Schiffe wurden bei einem Bombenangriff versenkt. Die Schiffe sind alle verteilt in der Bucht zu finden und können fast alle betaucht werden. Diese Tauchgänge sind vorrangig für erfahrene Taucher geeignet, da sie teilweise sehr tief liegen. Ich hatte Glück und konnte mit einer Gruppe von sehr erfahrenen dänischen Tauchern mitgehen. Ein ortsansässiger Tauch Guide kannte sich sehr gut aus an den Wracks und hat uns eindrucksvolle Stellen gezeigt. Nach diesen Tauchgängen muss ich sagen, ich bin da wirklich an meine persönlichen Grenzen gegangen, da tief in die Wracks hinein getaucht wurde und es schon sehr sehr eng zu ging.

Wrack Tauchen in der Coron Bay!

Culion Town

Am späten Nachmittag machte die HCA fest vor Culion Town. Culion machte Mitte der 80er Jahre von sich reden als größte Lepra Kolonie der Philippinen. Ein Museum und ein Krankenhaus erinnern an diese Zeit und belegen eindrucksvoll, mit welchen Mitteln versucht wurde diese Krankheit in den Griff zu bekommen. Erst Ende der 80er Jahr fand der Norweger Doktor Hansen ein wirksames Mittel zur Bekämpfung und Ausrottung der Lepra auf den Philippinen. Ungeschminkt wird auf Fotos und in Videos mit Originalaufnahmen aus dieser Zeit daran erinnert und man sollte keinen schwachen Magen haben, wenn man diese Ausstellung besucht. Fotos möchten wir daher hier keine einstellen in Respekt der vielen Tausenden Toten die an dieser Krankheit gestorben sind. Culion Town selber ist eine schöne kleine Stadt mit einer katholischen Kirche die 1740 komplett aus Korallen gebaut wurde.

Calumbuyan Island / North Cay

Der nächste Tag war wieder den Tauchern vorbehalten, Marinepark North Cay war angesagt. Calumbuyan Island ist eine kleine Insel mitten im Marinepark umgeben von schönen Riffen und natürlich auch schönen Stränden zum Baden und schnorcheln zwischen den Tauchgängen. Im flachen Wasser der Lagune gab es auch Seekühe, die aber sehr scheu waren und sich einen Spaß draus gemacht haben, die Schnorchler von einem Ende des Strandes an das andere zu locken umd dann wieder ganz schnell zu verschwinden an das andere Ende, na ja, so kann man seine Zeit auch rum bringen und dementsprechend hungrig und durstig waren wir Abends beim Kapitäns Dinner dann auch. OK, zur Belohnung für die Anstrengungen durften wir dann auch am Kapitäns Tisch sitzen zusammen mit dem 1. Offizier.

Dibotonigh Island und Fishermens Village

Am nächsten Tag haben wir dann Busuanga und Culion verlassen in Richtung Dibotonigh Island, wieder eine dieser kleinen philippinischen Islands von denen es unzählige in diesem Gebiet gibt, eine schöner als die andere und alle mit sehr schönen Tauchgebieten, super Stränden und blauen Lagunen, das richtige um dem kalten Winter in Deutschland zu entfliehen. Am Nachmittag ging es dann nach Fishermens Village. Fishermens Village heißt eigentlich Panlaitan wird aber auch Childrens Factory Island genannt. Hier leben Fischer aus den verschiedensten Regionen der Philippinen und Hunderte von Kindern, die sich über die Mitbringsel der Touristen freuen. Das Dorf lebt von diesen Spenden und im Gegenzug wird das Meer von den Fischern nicht leer gefischt, irgendwie scheint das auch zu funktionieren, aber irgendwie war ich von diesem Konzept nicht so richtig überzeugt.

Apo Reef Natural Park

Am 24.12. war es dann so weit, der letzte Höhepunkt unserer Reise war erreicht. Nach einer Nachtfahrt waren wir am Apo Reef Nationalpark angekommen, eines der am strengsten bewachten Nationalparks der Philippinen.  Hier dürfen nur vorher angemeldete Tauchgruppen tauchen, geankert werden darf nicht, unser Schiff kreuzte den ganzen Tag vor der Insel. Wenn man hier tauchen darf, versteht man auch, warum dieser National Park so streng bewacht wird. Intakte Riffe, riesige Fischschwärme, Haie ohne Ende vom kleinen Weissspitzen Hai bis zum Hochsee Blau  Hai, Schwärme von Napoleon Lippfischen, echt Klasse. Einen schöneren Weihnachtstag kann man sich eigentlich nicht wünschen, blauer Himmel, blaues Wasser und weisser Strand, ein Traum. Abends wurde natürlich auch Weihnachten gefeiert an Bord der Hans Christian Andersen zusammen mit der Crew. Leider war damit auch unsere Kreuzfahrt fast zu Ende, bei stürmischer See und ordentlichen Wellen waren die meisten dann auch schnell in den Kabinen verschwunden und damit hatte ich zusammen mit einem Taucher aus Ludwigsburg Zeit, das erlebte zu verdauen mit philippinischem Rum und kaltem Bier.

Tauchen am Apo Reef

Unsere erste Kreuzfahrt ging damit zu Ende und wir waren voll zufrieden mit dem was wir erlebt haben. Auch die Schlußrechnung hat uns positiv überrascht, da waren ganz sicher nicht alle Getränke drauf, die wir wirklich verbraucht haben, da wurde sehr großzügig abgerechnet zu unseren Gunsten. Die Preise an Bord waren sehr günstig und es wurde auch nicht kleinlich mit dem Meßbecher gearbeitet. Das Essen war gut und abwechslungsreich und hat sicher jeden Geschmack getroffen.Wir möchten hier nicht über den Preis berichten den wir für die Kreuzfahrt gezahlt haben, es war nicht billig aber für die Erlebnisse angemessen. Wer es genau wissen will, der kann uns eine Mail schicken und wir senden Euch dann die genauen Kosten zu.

Der Abschied ist uns nicht leicht gefallen, denn die Crew hat wirklich Spaß gehabt und der war ehrlich und nicht aufgesetzt, für uns war es ganz sicher nicht die letzte Tour mit der Hans Christian Andersen. Ein ganz großes Dankeschön geht natürlich noch an  unseren australischen Tauch Guide Terry, der uns mit seiner rauen Art und seinem coolen grinsen viel Freude bereitet hat, wir hoffen, seine Ohren sind wieder OK und wir sehen uns beim nächsten Mal, wenn es wieder heisst. Leinen los für die Hans Christian Andersen.

Tagespläne der Tour (englisch)