2 Tages Tour in Hochland von Sri Lanka

(Reiseinfo Stand 2006)

Natürlich wollten wir noch etwas mehr von Sri Lanka sehen als nur die nähere Umgebung. Da wir keine Freunde von grossen Reisegruppen sind, haben wir uns etwas umgehört und sind wieder auf einen Sri Lankaner getroffen, der uns eine individuelle Tour zusammengestellt hat, nur für uns Beide allein. Wir hatten eine klimatisierte Limousine mit Fahrer und einen englisch sprechenden Guide. Los ging es früh um 5 Uhr erst mal nach Colombo wo die Formalitäten erledigt wurden. Von Colombo ging es dann in Richtung Kandy in das Hochland von Sri Lanka. Unterwegs gab es immer wieder Fotostops und unser Guide zeigte uns Sachen, die wir selber ganz sicher übersehen hätten. Stops gab es an wunderschönen Hindu Tempeln, an Wasserfällen oder einfach am Strassenrand um freilebende Affenherden zu beobachten, echt Klasse.
 

Elefantenwaisenhaus in Pinnawela

Erste Station auf dem Weg nach Kandy war das Elefantenwaisenhaus in Pinnawela. Man sollte unbedingt am Vormittag dort ankommen, da mittags die Elefanten gefüttert werden. Unser Guide hatte sehr gute Bekannte dort, so das wir auch aktiv mitmachen konnten und einem Babyelefanten die Flasche reichen durften. Das Gelände ist sehr gross und hat unzählige Elefanten, die teils Arbeitselefanten waren und hier im Alter gepflegt werden, aber auch Elefanten, die angeschossen wurden oder krank sind und hier gesund gepflegt werden. So nah wie hier, kommt man sonst nie an diese Tiere ran. Der Höhepunkt ist dann nach dem füttern angesagt, dann marschieren alle Elefanten durch das Dorf zum Fluss wo ausgiebig gebadet wird. Da gibt es natürlich manches Erlebnis, wenn zum Beispiel ein Elefant versucht eine auf dem Weg liegende Kneipe zu besuchen. Wenn man die Bilder sieht, denke ich wird man verstehen, dass der Besuch des Elefantenwaisenhauses in Pinnawela ein absolutes Muss ist.

Botanischer Garten in Peradeniya

Auf der Weiterfahrt besuchten wir dann den Botanischen Garten in Peradeniya, der bereits zur Regierungszeit der singhalesischen Könige angelegt wurde. Für diesen Garten haben viele Regierungschefs dieser Welt einen Baum oder eine Pflanze beigesteuert, die teilweise gigantische Ausmaße besitzen. Die Anlage ist eine der gepflegtesten die wir bisher gesehen haben und man sollte auf jeden Fall mindestens 2 Stunden Zeit einplanen. Ebenfalls in diesem Garten findet man einen Kräutergarten und eine sehr schöne Orchideenzucht. In den Bäumen findet man am Tag Tausende von schlafenden Flughunden, die bei Einbruch der Dämmerung auf Jagd gehen und wenn man dieses Spektakel beobachten kann, das vergisst man so schnell nicht wieder, irgendwie wird man doch an diverse Filme erinnert die alle samt mit Graf Dracula zu tun hatten, aber keine Angst, die Tiere kommen einem nicht zu Nahe.

Kandy Tänzer

Nach Ankunft in Kandy geht es erst einmal ins Kulturzentrum zu den Kandy-Tänzern, die ursprünglich im Zahntempel von Kandy aufgetreten sind. Nun erfreuen sie im Kulturzentrum von Kandy die Besucher mit ceylonesischer Folklore, einem bunten Schauspiel aus Tänzen, Musik, Feuershow und Gesang. Die Tänze sind teils traditionell und teils rituell und dienen auch zum Schutz vor bösen Einflüssen und zur Heilung spezieller Krankheiten. Den Abschluß der Show bildet der Feuerlauf, der auf eine Saga von Rama und Sita zurückgeht. Die Feuerläufer erbeten sich vor dem Feuerlauf den göttlichen Segen von Kataragama und der Göttin Pattini. Auf jeden Fall ist die Darbietung eine gute Einstimmung für den anschliessenden Besuch des Zahntempels in Kandy.

Zahntempel Kandy

Der Höhepunkt dieser Tour ist zweifelsfrei Kandy, gilt sie doch als die schönste Stadt Sri Lankas. Ein Muss in Kandy ist auf jeden Fall der Besuch des Zahntempels, in dem ein Eckzahn Buddhas in einem reich verzierten Schrein aufbewahrt wird. Er stellt das heiligste aller buddhistischen Pilgerziele der Insel dar. Täglich werden morgens und Abends Zeremonien abgehalten zur Verehrung der Reliquie. Schon wenn man in die Nähe des Tempels kommt, kann man die Trommeln hören, die ununterbrochen geschlagen werden. Bevor man den Tempel betreten darf, müssen die Schuhe abgegeben werden. Im Inneren findet man wunderschöne Räume mit farbenfrohen Motiven der buddhistischen Religion und wenn man Glück hat, kann man auch einen Blick auf den Schrein werfen, der den Zahn Buddhas beinhalten soll, dieser steht nämlich in einem abgeschlossenem Raum zu dem nur Buddhisten Zutritt haben. 2 bis 3 Stunden sollte man sich für den Tempel Zeit nehmen.
 

Hochland

Am zweiten Tag ging es früh weiter ins Hochland von Sri Lanka mit seinem kühlen Klima und üppiger Vegetation. Dazu natürlich das, was Sri Lanka so berühmt macht, Tee und Teeplantagen also der Ceylon Tea. Beim Besuch einer Teefabrik kann man die Ernte des Tees und die Weiterverarbeitung verfolgen und natürlich gibt es auch eine Tasse Tee zum Verkosten und den trinkt man mit ganz besonderem Genuss, denn hier sieht man auch, das Tee grundsätzlich mit der Hand gepflückt wird und nur Frauen diese Arbeit ausführen. Natürlich kann man im angeschlossenen Shop auch Tee kaufen in jeder Qualität und in verschiedenen Abpackungen, preiswerter bekommt man den nirgends, also unbedingt nutzen, vor allem auch super gut geeignet als Mitbringsel für alle zu Hause.

Nach dem Besuch der Teefabrik geht es dann nach Nuwara Eliya auf ca. 1890 Meter Höhe. Früher war das der beliebteste Erholungsort der Engländer während der Kolonialzeit. Nach einem kleinen Stadtrundgang geht es dann wieder zurück in Richtung Küste. Der Weg ist ziemlich lang aber die Strecke ist wunderschön, vorbei an Wasserfällen, durch kleine Ortschaften und durch unberührte Natur. Mit etwas Glück sieht man auch noch frei lebende Elefanten oder fliegende Pfaue, kleine Affenherden und natürlich endlos viel Grün. Unser Guide hatte ein gutes Auge und ein gutes Gefühl, wann es sich lohnt einen Stop zum Fotografieren einzulegen. Wenn man in einem Dorf anhält ist man sofort umringt von Kindern, die sich immer über ein kleines Geschenk freuen, das sollte aber kein Geld sein, sondern nützliche Dinge wie Buntstifte, Zettelblöcke oder andere Kleinigkeiten für die Schule, also schon vor der Reise nach Sri Lanka dran denken und etwas mitnehmen, strahlende Kinderaugen sind dann der Dank.

Man könnte an dieser Stelle noch viel mehr berichten über Sri Lanka, aber dazu war unsere Zeit dort viel zu kurz. Wir werden ganz sicher noch einmal hin reisen, vielleicht haben wir dann mehr Zeit für Ayurveda oder für den Udawalawe Nationalpark an der Ostküste oder für Sightseeing in Colombo oder eine Kombination auf die Malediven oder eine Wildwasserfahrt mit dem Schlauchboot oder einfach nur zum Erholen, eins steht fest, wir kommen wieder nach Sri Lanka.