Japan
(Reiseinfos Stand 2004)
Japan kann man eigentlich nicht beschreiben, Japan muß man erleben. Ich hatte das Glück, für die Firma in der ich arbeite für 3 Wochen nach Japan zu reisen um dort einen Lehrgang bei einem japanischen Maschinen Hersteller zu besuchen. Natürlich hatten wir auch etwas Freizeit und konnten uns Japan etwas anschauen. Hier nun mein Reisebericht, Japan wie ich es erlebt habe.
Los ging es um 13:00 Uhr ab Dresden mit der Lufthansa nach München und von dort weiter ab 15:30 Uhr direkt nach Tokio Narita. Der Flug dauert etwa 12 Stunden, also Ankunft am nächsten Tag 10:00 Uhr Ortszeit in Tokio. In Japan angekommen waren wir nun auf uns selbst gestellt, denn wir mußten noch weiter nach Fujisawa und das ganze mit dem Zug. Vom Flughafen Tokio Narita, dem internationalen Airport in Tokio, kann man direkt zum JR-Line Ticketschalter gehen. Am weitesten verbreitet ist in Japan die JR-Line (JR EAST RAILWAY LINE). Von Tokio Narita aus geht auch eine Expreß Linie über Chiba, Tokio, Shinagawa, Kawasaki, Yokohama, bis Ofuna, dort umsteigen und noch 2 Stationen bis Fujisawa. Eigentlich hat man das System schnell raus, welcher Zug wohin fährt, da alle Linien farblich gekennzeichnet sind.
Am Ticketschalter funktioniert das noch ganz gut mit dem Fahrkartenkauf, da die meisten Angestellten auf dem Airport englisch sprechen aber spätestens wenn man aus dem Airport raus ist, fangen die Probleme an. In Japan spricht fast keiner Englisch, selbst in der Firma in der ich meinen Lehrgang hatte, war das so. Wir hatten einen Dolmetscher, der vom japanischen ins englische übersetzt hat. OK, für alle die denken, na ja kein Problem, mit Händen und Füßen geht das schon, prinzipiell ja, aber eben nicht immer, denn spätestens wenn man vor einem japanischen Fahrkarten Automaten steht, wird man das merken. Jetzt wird sicher jemand sagen, na der Automat hat doch sicher auch eine Umschalttaste wo man auf englisch umschalten kann, sicher hat er die, nur muß man wissen wie die aussieht !!!! Wir haben uns das dann von unserem Dolmetscher aufschreiben lassen und haben dann halt am Automaten die japanischen Schriftzeichen verglichen.
Links der Zettel, mit dem man die Umschalttaste vom japanischen ins englische findet, vorausgesetzt die Taste ist auf dem ersten Screen des Automaten zu finden. Rechts der Zettel hilft einem, eine günstige Touristen Tageskarte für Tokio zu bekommen. Diese Karte berechtigt zum fahren mit allen Zügen der JR Line in Tokio und das den ganzen Tag, da kommt man wesentlich günstiger als mit Einzelfahrscheinen, denn das Bahn fahren in Japan ist nicht gerade preiswert. Wer also mal nach Tokio reist, am besten den Zettel ausdrucken und mitnehmen.
Fujisawa Crystal Hotel
In Fujisawa angekommen, ging es auf direktem Weg in unser Hotel, das Crystal Hotel in der Kanagawa Strasse. Von der Train Station zum Hotel ist man etwa 5 Minuten zu Fuß unterwegs. Das Crystal Hotel ist ein gutes Mittelklasse Hotel inclusive einer kleinen Hochzeits-Kappelle. Das Hotel hat eine Rezeption, Bar im 1. Stock, Restaurant und Fahrstuhl. Die Zimmer sind typisch für Japan sehr klein, Bett, kleine Kommode, Fernseher, kleines Bad und natürlich eine elektrische Toilette. Einen Kimono gab es auch, leider zu klein für mich. Wir hatten Übernachtung mit Frühstück gebucht. Die Übernachtung kostet pro Nacht 10000 japanische Yen also etwa 55 Euro.
Zum Frühstück konnte man wählen zwischen asiatischem und europäischem Frühstück. Wir hatten das europäische Frühstück, war ganz OK, was es gab, könnt Ihr Euch in der Galerie anschauen. Das Frühstück war jeden Tag gleich, nicht nur von den Zutaten her, nein, es sah auch jeden Tag gleich aus, es gab nicht den kleinsten Unterschied zum Vortag, ich wurde immer an den Film mit dem Murmeltier erinnert. Das Hotel ist sehr zentral gelegen, im Umkreis findet man Geschäfte Bars, Restaurants, Internet Café und auch einen Irisch Pub in dem auch Dark Bier ausgeschenkt wird.
Essen und Trinken in Japan
Wenn man nach Japan reist, sollte man sich auch auf Japan einlassen. Man kann sich in Japan auch in den bekannten weltweit verbreiteten Fast Food Ketten ernähren, aber dann würde man einiges verpassen. Essen und Trinken ist in Japan sehr teuer, aber die Qualität der Speisen ist einzigartig. Wenn man an Japan denkt, denkt man unweigerlich an Sushi. Ok gibt es auch, aber eben auch vieles andere mehr und das sollte man durchaus mal probieren.Auch wenn es am Anfang schwierig ist, aus einer Speisekarte auszuwählen, die nur in japanisch verfügbar ist, wird man sehr schnell merken, wie hilfsbereit die Japaner sind und der Spaß kommt dabei auch nicht zu kurz.
OK, fangen wir beim Bier an. Das am weitesten verbreitete Bier in Japan ist das Asahi, dann gibt es da noch Sapporo, Ebisin und Kirin sowie noch einige weniger bekannte Sorten. Da die Japaner weitaus weniger Alkohol vertragen als Europäer, ist in japanischem Bier auch wesentlich weniger Alkohol drin. Wir haben meist Asahi getrunken und wenn wir mal ein stärkeres wollten, dann gab es im Irisch Pub in Fujisawa das Sapporo. Spirituosen gibt es in internationalen Hotels, ansonsten trinkt man zum Essen Sake. Den gibt es in verschiedenen Qualitäten und in allen Preisklassen. Alkoholfreie Getränke gibt es wie bei uns in reicher Auswahl, in einigen Lokalen gibt es alkoholfreie Getränke zum Essen dazu und man kann sich selber nachschenken so viel man möchte. Beim Essen ist es etwas komplizierter, da alle Speisekarten nur in japanisch verfügbar sind. Ganz selten gibt es in größeren Hotels auch englische Karten, fast nie in deutscher Sprache. Das macht die Bestellung zum absoluten Erlebnis, vor allem dann, wenn die Bedienung nur japanisch spricht.
Nun ja keine Scheu, denn die Lösung ist nah. Sehr viele Restaurants haben sich darauf eingestellt, das auch mal Touristen vorbei kommen und haben riesige Schaufenster, in denen das gesamte Angebot an Essen und Getränken ausgestellt ist, nicht frisch, sondern aus Plastik, echt Klasse, Essen aus Plastik und das sieht auch noch täuschend echt aus, sogar das Bier oder der Saft aus Plastik. Da kann man sein Essen aussuchen, schnappt sich einen Kellner und zeigt ihm einfach was man möchte. Die Auswahl an Restaurants ist riesig, die Preise teilweise auch, also genau hinschauen und vorher prüfen, was die Reisekasse hergibt. Gegessen wird in Japan mit Hashi, den Essstäbchen, also vorher üben oder vom Kellner zeigen lassen. Messer, Gabel und Löffel gibt es in Japan nicht, auch Suppe ißt man mit den Essstäbchen, ist echt lustig das Geschlürfe, Schüssel unters Kinn und mit den Stäbchen nachschieben. Die Qualität der Speisen ist echt Klasse, super frisch und sehr lecker. Traditionell kann man in Japan natürlich auch essen, von Sushi über Sashimi bis hin zu Fugo, dem Kugelfisch, aber da sollte man schon sicher sein, das man in einem sehr guten Lokal ist. Auf die einzelnen Begriffe möchte ich hier nicht weiter eingehen, da kann man ein Buch drüber schreiben, aber probiert es ruhig mal aus und laßt Euch auf die japanische Küche ein. Wenn man dann mal was richtig europäisches braucht, kann man immer noch zum Italiener oder Spanier gehen, auch das findet man in Japan. In Yokohama gibt es sogar ein bayrisches Brauhaus mit eigener Hausbrauerei und allem was dazugehört, na ja wer’s braucht, vorher aber unbedingt ins Schaufenster schauen, alles Plastik auch die Weisswurst! In Tokyo haben wir auch eine kleine deutsche Kneipe gefunden, schaut mal in die Galerie Essen und Trinken, da könnt Ihr Euch einen kleinen Vorgeschmack auf japanisches Essen holen, Guten Appetit!
Peinlichkeiten vermeiden!
Wenn man in Japan in ein Restaurant geht, werden am Eingang die Schuhe ausgezogen. Entweder man geht ohne Schuhe ins Lokal oder man bekommt Hausschuhe. Hier lauert eine der größten Peinlichkeiten die man in Japan erleben kann. Wenn man auf die Toilette geht, muß man vor dem Toiletten Eingang die Restaurant Schuhe ausziehen und in der Toilette die Toilettenschuhe anziehen. Dann macht man sein Geschäft und zieht in der Toilette die Toilettenschuhe wieder aus und vor der Toilette seine Restaurantschuhe wieder an. Mir ist es trotz Vorwarnung passiert, das ich mit den Toilettenschuhen zurück in das Restaurant bin, glaubt mir, das werdet Ihr nie vergessen, das ganze Lokal lacht, man liegt vor Lachen auf dem Boden, die Kellner können vor Lachen nicht mehr erklären was das Problem ist, spätestens wenn sie auf die Schuhe zeigen weiß man Bescheid und ein knallroter Kopf ist sicher und auch ein Spießrutenlauf zurück zu den richtigen Schuhen.