Marsa Alam (Hotel Tulip Ressort)

(Reiseinfo Stand 2015)

Im Juni 2015 wollten wir mal wieder nach Ägypten, Marsa Alam sollte es noch mal sein, diesmal etwas weiter nördlich in der Nähe von Port Ghalib. Da wir uns die lange Anreise von Hurghada nicht antun wollten, sind wir mit Air Berlin von Leipzig direkt nach Marsa Alam geflogen. Mit dem Auto ging es nach Leipzig, dort hatten wir einen privaten Parkplatzanbieter gebucht, 2 Wochen parken in einer Halle mit Shuttle Transfer hin und zurück für 57 €. Flugzeit ab Leipzig nach Marsa Alam lag bei gut 4 Stunden und ging auch pünktlich los. Zu Air Berlin kann man nicht viel sagen, halt ein Charter Flieger und wir als Linienflieger waren natürlich dementsprechend enttäuscht, denn von Service kann man hier nicht mehr sprechen, das ist nur noch als Transport zu bezeichnen. Enge Sitzabstände, keine persönlichen Fernseher, nur ein Getränkeservice bei fast 4,5 Stunden Flug und zu Essen gab es ein kleines trockenes Laugenbrötchen ohne irgendeinen Belag. Zum Glück hatten wir Menü vorbestellt und das war qualitativ auch gut.

In Marsa Alam angekommen ärgert man sich natürlich sofort wieder darüber, dass die Reiseveranstalter nach wie vor Kasse machen mit dem ägyptischen Visum. Aktuell kostet das Visum 25 USD, kassiert wird von den Reiseveranstaltern aktuell 30 € und mehr. Diese Abzocke kann man aber seit kurzem umgehen, einige Reisende haben uns den Hinweis geschickt, man muss nur beim Betreten der Ankunftshalle die aufgebauten Reiseveranstalter Stände ignorieren und direkt links abbiegen und zum Bankschalter gehen. Dort bekommt man das offizielle Visum zum Preis von aktuell 25 USD (Stand 04/2017).

Hotel Tulip Resort

Der Transfer vom Flughafen Marsa Alam zum Tulip Resort dauert ca. 15 bis 20 Minuten, je nach dem wie viele Hotels noch angefahren werden. Im Hotel angekommenhat man auf den ersten Blick ein gute Gefühl und der Check In verlief schnell und reibungslos. Das Hotel besteht aus einem alten und einen neuen Teil, mit jeweils eigenen Einrichtungen wie Rezeption, Poolanlage, Restaurant und einigen Shops. Wir hatten ein Doppelzimmer im neuen Teil im Erdgeschoß mit Blick zum Pool. Die Anlage ist sehr weitläufig mit 2 Poolanlagen und auch 2 Poolbars, Animation findet vorrangig an der alten Poolanlage bzw. im offenen Theater statt, damit ist der neue Teil etwas ruhiger. An den Pools wie auch am Strand sind ausreichend Liegen vorhanden, am Strand auch mit Windschutz und Aufliegern. Hantücher bekommt man gegen eine Karte ausgeliehen auf Wunsch auch jeden Tag frisch. Due Unsitte der Liegenreservierung hat leider auch hier Einzug gehalten, teilweise waren früh gegen 4 Uhr schon die ersten Liegen reserviert, was vielleicht auch daran lag, dass es am Pool etwas wenig Sonnenschutz gab, nur einige Schirme waren vorhanden.

Die Zimmer im neuen Hotelteil waren relativ groß und geräumig, aber auch hier waren schon einige Mängel zu sehen, da haben wir uns manchmal gefragt wie wohl die Zimmer im alten Teil aussehen. OK es waren keine Mängel die einem den Urlaub vermiesen, aber abgeplatzte Fliesen, fehlende Verfugungen müssen ja wirklich nicht sein. Ansonsten waren die Supperior Zimmer gut ausgestattet mit Fernseher (auch deutsche Programme), Kühlschrank mit Minibar, Save, 2 Betten mit ordentlichen Matrazen, ausreichend Stauraum in Schränken, regelbare Klimaanlage, Bad mit Dusche, WC, Fön und ebenfalls Ablagen in ausreichender Menge. Die kleine Terrasse hatte 2 Stühle und einen Tisch und war offen zur Poolseite.

Dann gab es noch den Steg, wir hatten bereits vorher viel davon gelesen und nun standen wir direkt davor. Mit ca. 750 m Länge ein imposanter Anblick und für den ein oder anderen eine Herausforderung. Denn wer schnorcheln oder Tauchen wollte am Hausriff, der musste diesen Steg erst mal bewältigen, Viel Schnorchler oder Taucher auch mehrmals am Tag. Am Ende des Steges wartete dann ein sehr schönes Hausriff. Die Plattform hat leider keinen Sonnenschutz, einige Liegen mit Auflagen sind aber trotzdem vorhanden. Es gibt eine Treppe zum Einstieg in das Rote Meer, bei Wellengang aber nicht ungefährlich. Werden die Wellen zu hoch, dann ist auch mal Schnorchel und Badeverbot, erkennbar an einer roten Flagge, die auch am Anfang des Steges zeigt, ob sich der Weg lohnt, also unbedingt darauf achten. Für die Taucher gibt es einen Shuttle Service, aber nur für das Equipment, laufen muss man selber.

Tauchbasis ORCA - Diveclub

Die Orca Tauchbasis befindet sich direkt im Hotel, hat mit dem Hotel aber nichts zu tun sondern arbeitet völlig selbstständig. Da das Hotel relativ groß ist, sind natürlich auch dementsprechend viele Taucher auf der Basis anzutreffen. Auf den ersten Blick kam es mir vor wie ein wild gewordener Bienenschwarm, ein Gewusel und Gewimmel, aber jeder wusste wohin er wollte und was er machte. Mitten drin die Basisleiterin Maria, immer mit dem Telefon am Ohr und nebenbei die Fragen beantwortend, die Taucher und Personal hatten. Wenn man die Basis Einweisung und den Check In absolviert hat, dann kommt auch Ordnung in das Chaos. Das Wichtigste hier ist aber trotzdem immer seine Ausrüstung im Blick zu haben, denn hinterher getragen wird einem hier nichts. Man hat eine nummerierte Box und 2 nummerierte Bügel für Anzug und Jacket. Für die angebotenen Tauchgänge gibt es unzählige Listen in die man sich eintragen kann, Da gibt es Hausrifftauchen, Tagesboot, Zodiac, Minibus, Driftdives vom Hausriff, Nachttauchen und vieles mehr.Nitrox gibt es for free, 15 L Flaschen kosten Aufpreis bei Luft und auch bei Nitrox. Seine Wunsch Flasche kann man in den Listen ankreuen, meist klappt das auch, aber 15 L Flaschen können auch mal knapp werden.

Da wir keine Lust auf Minibusausfahrten hatten, was ja mit Tauchen vom Strand verbunden ist, dazu noch das an und abrödeln am Strand ohne Sonnenschutz, haben wir uns für Hausrifftauchen und Tagesboot Ausfahrten entschieden. Hausrifftauchen kann man zu jeder vollen Stunde, dazu trägt man sich einfach in die Liste ein und ist ca. 15 min vorher an der Tauchbasis um sein Equipment zusammenzubauen. Das Equipment wird durch die Basis mit einem E-Car über den Steg zur Plattform gefahren und die Taucher gehen das Ganze zu Fuß. Das Hausriff ist sehr schön, die südliche Seite ist etwas besser aus unserer Sicht, aber auch die Nordseite hat ihre Reize, dort kann man auch mal etwas tiefer gehen und mit etwas Glück auch Haie beobachten. Am Hausriff werden auch Drift Dive`s angeboten, dazu geht man vom Steg in südlicher Richtung ca. 1 Stunde und steigt dort am Strand wieder aus. Die Rückfahrt erfolgt dann mit einem Minibus bzw. Pick Up. Der Ausstieg ist nicht ganz ohne, da man durch das Riffdach aussteigt und dann an den Strand läuft, Vorsicht vor Löchern im Riffdach.

Tagesbootausfahrten werden täglich angeboten, allerdings ist hier die Auswahl nicht sehr groß und auch etwas wetterabhängig. Zu bestimmten Tauchplätzen ist auch eine Mindestteilnehmerzahl erforderlich damit diese Fahrt auch stattfindet. Los geht es früh zeitig ab 5 Uhr oder 6 Uhr abTauchbasis mit dem Minibus etwa 1 Stunde Fahrtzeit zum Hafen nach Marsa Alam. OK Hafen ist etwas übertrieben, aber auf jeden Fall gibt es hier Schiffe. Übergesetzt wird mit dem Zodiac, einen Steg gibt es leider auch nicht. Da die Boxen mit dem Equipment bereits am Vorabend gepackt und bereitgestellt werden müssen, sinde diese bereits an Bord. Auch hier ganz wichtig beim packen genau hinschauen, damit nichts vergessen wir, an Bord gibt es ausser Blei keine Ersatzequipment! An Bord ist dann im Preis eingeschlossen alkoholfreie Getränke, Tee, Kaffee und das Mittagessen in gewohnter Buffettform, einfach und für jeden was dabei.In der Regel werden 2 Tauchgänge gemacht, wahlweise mit Guide oder allein als Buddy Team. Schnorchler dürfen allerdings nicht ohne Guide ins Wasser was ich sehr Schade und übertrieben fand, am Tauchplatz Elphinstone ist schnorcheln generell verboten.

Die Tauchplätze Shaab Alam und Dolphin House haben uns beide sehr gut gefallen, wobei der erstere fast schöner ist und die Begegnung mit Delfinen wahrscheinlicher als am Dolphin Hause. Wir hatten an Shaab Alam über 50 Delfine beim Tauchen und beim Schnorcheln, an Dolphin House leider nur aus der Ferne. Beide Tauchplätze haben recht unterschiedliche Tauchspots, vom Drift Dive über kleine Höhlen bzw. Canyons bis zum Wrack eines Tauchbootes. Dabei sieht man viel von der Flora und Fauna des Roten Meeres. Daher hier noch einige Unterwasser Impressionen von diesen Beiden Tauchplätzen.

Und hier noch ein kleines Video mit Bildern vom Hausriff, den Delfinen an Shaab Alam und einer recht zutraulichen Muräne ebenfalls am Hausriff des Tulip Resort. (Zum Starten des Video einfach klick in das Bild)

Fazit

Wir waren für 2 Wochen im Tulip Resort in Marsa Alam. Grundsätzlich können wir das Hotel weiterempfehlen auch trotz der kleinen Mängel die man hoffentlich in der nächsten Zeit abstellen wird. Wer damit leben kann, dass es keine Tagesboote direkt am Hotel gibt und damit den etwas aufwendigeren Transfer in Kauf nimmt, der ist hier gut aufgehoben. Die Tauchbasis Orca arbeitet proffessionell und effektiv, auch Vieltaucher kommen hier auf ihre Kosten. Für alle die nicht Tauchen bietet das Hotel 2 schöne Poollandschaften und den Strand, auch das Schnorcheln lohnt sich hier am Hausriff, der lange Steg sorgt auch für die notwendige Bewegung.

Ein Tipp noch zum Schluß, wenn es Euch doch mal mit einer Durchfallerkrankung oder einer Erkältung erwischen sollte, doktort nicht erst lange mit den Hausmitteln aus Deutschland rum, die Orca Tauchbasis hilft Euch auch hier weiter und hat recht wirksame Mittel zum kleinen Preis im Angebot, die relativ schnell helfen damit der Urlaub nicht zu lange unterbrochen werden muss. Siehe dazu auch unsere  Insider Tipps für Ägypten.