Tucson

(Reiseinformation Stand 2019)

An einem unserer freien Tage in Phoenix haben wir uns entschieden, eine Tagestour nach Tucson zu unternehmen und dort unter anderem den Saguaro National Park und das Pima Air & Space Museum zu besuchen. Tucson erreicht man über die I-10 nach ca. 2,5 Stunden Fahrt quer durch die Wüstenlandschaft von Arizona. Wichtig ist, vor dieser Tour genug zum trinken einzupacken, Temperaturen über 40 Grad sind an der Tagesordnung und durch die trockene Hitze merkt man den Flüssigkeitsverlust selber nicht sofort. Gerade in den Nationalparks hat man sehr wenig Schatten und direkt in den Parks gibt es auch kaum etwas zu kaufen.

Natürlich kann man diesen Trip auch in eine größere Tour einbauen, da es im Süden noch sehr viel mehr zu entdecken gibt, daher empfehlen wir Euch unseren Reisebericht Südwesten der USA - klick hier.

Saguaro National Park

Der Saguaro Nationalpark ist aufgeteilt in den West und East Park, der estliche kostet keinen Eintritt, der östliche dagegen schon. In den meisten Reiseführern wird der East Park als der bessere von Beiden beschrieben, wir konnten allerdings keinen großen Unterschied feststellen. Sehenswert sind vor allem die riesigen Armleuchterkakteen, die bis zu 15 m hoch werden können. Davon gibt es in diesem Park Unmengen, neben anderen kleineren natürlich. Wir haben den Park in jeweils ca. 1,5 Stunden durchquert mit diversen Fotostops, unser Fazit war, es gibt sicher schönere Nationalparks als den Saguaro, ein unbedingtes Muss ist es daher ganz sicher nicht.

Pima Air & Space Museum

Für mich als Flugzeugfan natürlich ein unbedingtes Muss, das Pima Air & Space Museum und die Davis Monthan Air Base in Tucson. Tucson ist der Flugzeugfriedhof der Nation und Abstellplatz für etwa 5000 Flugzeuge, die auf ihren Wiedereinsatz warten. Der grösste Flugzeugabstellplatz der US Air Force ist gigantisch und bietet unzählige Fotomotive. Wenn man beides ansehen möchte, dann empfehle ich, das Pima Air & Space Museum zuerst zu besuchen, da man dort auch eine geführte Tour zur Davis Monthan Air Base buchen kann, im klimatisierten Bus mit Führung in englischer Sprache. Der Eintritt in das Museum kostet 15,50 USD, für ADAC Mitglieder 13,75 USD. Im Pima Air & Space Museum sind ca. 250 Flugzeuge ausgestellt, unter anderem die Präsidentenmaschine von J.F.Kennedy und der Blackbird, das mit 2000 Stundenkilometern schnellste je gebaute Flugzeug der Welt und das ganze zum anfassen ohne Absperrungen.

Ebenfalls auf dem Gelände befindet sich das 390 th Bomb Group Memorial Museum, dass von Kriegsveteranen betreut wird und vor allem Einsätze aus dem 2. Weltkrieg und die dazugehörigen Flugzeuge zeigt. Das ganze wird anschaulich dargestellt mit authentischen Videos und Reliquien der damaligen Piloten. Das man die Kriegsverherrlichung dort nicht übersehen kann, ist natürlich gewollt und aus meiner Sicht sehr gewöhnungsbedürftig. Für das Aussengelände ist eine Kopfbedeckung unerlässlich, denn die Sonne brennt mit voller Wucht, etwas Schatten bekommt man nur unter den Tragflächen der grossen Flugzeuge. Für das Museum sollte man mindestens 2 Stunden einplanen und für die anschliessende Fahrt zur Davis Monthan Air Base ebenfalls noch einmal 1,5 Stunden. Wer die geführte Fahrt zur Davis Monthan Air Base nicht machen möchte, kann auch vom Pima Air & Space Museum direkt über die I-10 auf die Valencia Rd. nach Osten abbiegen, kurz dahinter kann man auf einigen Strassen die Air Base auch von aussen umrunden, die Flugzeuge sind nicht zu übersehen. Geöffnet ist das Pima Air & Space Museum täglich von 9 bis 17 Uhr.

Titan Missile Museum

Im Pima Air & Space Museum haben wir dann noch einen Tip bekommen, für ein Museum ganz besonderer Art, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Wenn man von Tucson nach Sahuarita fährt und dann die Ausfahrt 69 nimmt, kommt man auf die Duval Mine Road und damit direkt zum Titan Missile Museum. Das Museum zeigt Ausstellungstücke aus der Zeit des kalten Krieges.

Im Museum wird dann auch ein Film gezeigt über die Entwicklung der Atomwaffen und der Atom Raketen. Nach dem Film hat man dann die Möglichkeit, eine originale Atomraketen Basis zu besichtigen mit einer Original Titan Atomrakete im Schacht. Damit nicht genug, nach der Oberflächenbesichtigung geht es dann direkt in den Bunker bis zur Zentrale mit allen originalen Geräten und Vorrichtungen der Basis. Während der Führung erfährt man alles zur Basis, wie die Raketen scharf gemacht werden und wie die Abschuss Sequenz erfolgen sollte. Auch hier steht natürlich die Verherrlichung des Krieges im Vordergrund, es wird live die ganze Szenerie bis zum Abschuss durchgespielt, eine Vorführung die einem den kalten Schweiss auf die Stirn treibt und Erinnerungen an die Zeit des kalten Krieges aufkommen lässt.

Das Museum ist geöffnet von 8:45 bis 17:30 Uhr und kostet pro Person 9,50 USD Eintritt. Im Preis ist das Museum, die Filmvorführung und die Führung durch die Atom Raketenbasis enthalten. Für mich war dieser Besuch sehr beeindruckend, da man als “Ossi” diese Zeit sehr bewusst erlebt hat und auch als Ost Soldat bei der NVA vieles mitbekommen hat. Wenn man aber direkt vor so einer Rakete steht, dann wird einem erst mal bewusst, welcher Wahnsinn damit zusammenhängt, wenn man dann noch erlebt, mit welcher Begeisterung diese Basis vorgeführt wird, dann kommt man ganz schön ins grübeln und man wird unweigerlich daran erinnert, das dies nicht nur ein Museum ist, sonder nach wie vor Realität.

Mission San Xavier del Bac

Einen Abstecher von Tucson zur Mission San Xavier del Bac sollte man auf jeden Fall einplanen. Über die I-10 und den Fwy. 19 bis zur Exit San Xavier Rd kommt man direkt zur Mission. Die Mission wurde 1795 von den Spaniern erbaut und gilt als eine der schönsten Sakralbauten Arizonas. Die Mission ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.